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Schutzpatron der Pilger und Lebensbegleiter

Patrozinium St. Jakobus 25.07.24 in Miltenberg.

Am heutigen Festtag unseres Kirchenpatrons, des Hl. Jakobus des Älteren, fänden wir einen Pilgerstab und eine Jakobsmuschel vorne am Altar, sagte Pfarrer Jan Kölbel bei der Begrüßung der Gläubigen zur Messfeier zum Patrozinium am 25.07.24. Ein sehr beliebtes Fotomotiv bei Touristen sei die Bronze-Plastik „St. Jakobus im Aufbruch“ von Bert Gerresheim an der Marktplatzseite der Stadtpfarrkirche, so der Pfarrer zu Beginn seiner Predigt. Die Angabe „Santiago de Compostela 2.577 km“ sei hierbei besonders interessant. Wer habe dies eigentlich nachgemessen? Als Patron der Pilger sei der Apostel Jakobus auch Patron derer, die aufbrächen. Vor ihrem Aufbruch zum „Camino“ ließen sich viele Pilger hier in der Kirche den Pilgersegen erteilen. Bei einer Wallfahrt sei das Aufbrechen oft das Schwerste. Mit jedem Tag, der vergehe, falle dies zunehmend schwerer. Jedoch nicht nur bei einer Wallfahrt brächen wir auf. Vielmehr sei unser ganzes Leben geprägt von Aufbrüchen – von freiwilligen und unfreiwilligen. Bereits im Kindesalter fange dies an. Gestern sei der Abschlussgottesdienst für die Kindergartenkinder gewesen, die im Herbst in die Schule kämen. Mit dem Gottesdienst der Abiturienten in der letzten Woche beginne für die jungen Menschen ein neuer Lebensabschnitt. Berufswahl, Ortswechsel, Heirat, Familiengründung, Zerbrechen von Beziehungen, Auszug der Kinder, Krankheit und Verlust des Partners, Nachlassen der Kräfte, bis hin zum eigenen Tod seien Beispiele für Aufbrüche, die unser Leben durchzögen wie ein roter Faden. Auch unserem Kirchenpatron Jakobus seien solche Aufbrüche zugemutet worden, wie wir es im Eingangslied gesungen hätten: „Du hast am See den Ruf des Herrn vernommen, hast auf sein Wort hin Boot und Netz verlassen, folgtest ihm nach auch über fremde Straßen, als sein Apostel.“ Der wegen seines aufbrausenden Wesens „Sohn des Donners“ genannte Jakobus habe sich zum Freund und Botschafter des Lammes Gottes gewandelt und sei für seinen Glauben als der erste Märtyrer der Apostel sogar in den Tod gegangen. Der Hl. Jakobus sei nicht nur Patron unserer Kirche und der Pilger. Er könne auch ein Lebensbegleiter für uns sein. Unser Leben werde oft mit einer Pilgerreise verglichen. Es sei immer wieder von Aufbrüchen geprägt, oft schön und erfüllend, manchmal aber auch beschwerlich und mühsam. Wie eine Pilgerreise habe es ein Ziel und zwar das himmlische Jerusalem. Im Vertrauen darauf, dass wir in den Aufbrüchen und Umbrüchen unseres Lebens getragen und gesegnet seien, dürften wir nun ein altes Pilgerlied anstimmen, das von diesem Ziel singe. Der Dank des Pfarrers galt der Schola Cantorum unter der Leitung von Frau Grimm, die kurzfristig für Michael Bailer eingesprungen sei. Außerdem dankte er dem Kirchenkaffeeteam für die Vorbereitung des Dämmerschoppens. Nach dem Segen, den er mit einer Reliquie des Hl. Jakobus erteilen werde, seien alle herzlich eingeladen, die gottesdienstliche Gemeinschaft beim Dämmerschoppen im Pfarrgarten fortzusetzen.

Nina Reuling (Fotos: Martin Winkler)