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Sebastianus Bruderschaft 2024

Christ-Sein ist keine Nebensache

Bürgstadt: Am Sonntag, 21.01.24 feierte die Pfarrei Sankt Margareta das „altehrwürdige Sebastianusfest“. Pfarrer Christian Stadtmüller aus Großheubach begrüßte dazu die Mitglieder der Sebastianusbruderschaft und alle die in diesem Jahr aufgenommen werden. Als „altehrwürdig“ bezeichnete er das Fest in zweierlei Hinsicht: einerseits wegen des Alters der Bruderschaft in Bürgstadt, aber insbesondere des großen Heiligen wegen, in dem die Mitglieder eine starke Identifikationsfigur haben, einen Mann, der für viele ein Symbol, ein Vorbild ist.

In seiner Predigt spannte der Festzelebrant den Bogen von Bamberg über Rom nach Bürgstadt.

In Bamberg, wo er zur Schule ging, wurde der Hl. Sebastian auch sehr verehrt, in einer Oktav mit täglichen Andachten und einer großen Prozession zum Abschluss, die viele zum Anlass nahmen, noch einmal die Fenster zu öffnen, damit der Weihnachtsbaum noch einmal den Segen des Hl Sebastian bekommt, bzw. vom Allerheiligsten, das mit getragen wurde.

Während des Studiums erlebte Pfr. Stadtmüller am Sebastianustag in der Basilika San Sebastiano in Rom ein Konzert des italienischen Polizeiorchesters, denn der Hl. Sebastian ist der Schutzpatron der italienischen Polizei. Er wertete das als tiefen Beweis, dass der Hl Sebastian für die Menschen eine Rolle spielt und dass er an Attraktivität und Aktualität für die Menschen nichts verloren hat.

So auch in Bürgstadt, wo wir die Erinnerung an den Hl. Sebastian wach halten und für das eigene geistige Leben, für unseren Glauben, für unser Leben mit Gott, fruchtbar machen sollen. Denn es soll nicht nur eine Erinnerung sein an ganz tolle Zeiten, „wie die Väter schon getan“, sondern es soll für uns im Hier und Jetzt etwas zu tun haben.

Was hat Sebastian dazu befähigt, Zeugnis abzulegen und dafür zu sterben? Im Evangelium war es zu hören und auch in der Begrüßung setzte Pfr. Stadtmüller schon einen Hinweis darauf: Das Zentrum der Heiligenverehrung ist Jesus Christus, der die Heiligen zur Nachfolge berufen hat und ihnen Kraft gegeben hat, ihren Glauben vor der Welt und den Menschen zu bekennen. Jesus verlangt ein Zeugnis, ein Bekenntnis von denen, die zu ihm gehören.

Die Situation der Bedrängnis begleitet die Christen von Anbeginn, vom Kreuz bis heute ist es nicht einfach, Christ zu sein. Es ist eine gewisse Radikalität des Glaubens, mit der wir im Evangelium konfrontiert werden, auch der Hl. Sebastian hörte diese Worte schon: Wer mich vor den Menschen bekennt, zu dem werde auch ich mich vor meinem Vater bekennen, wer mich aber vor den Menschen verleugnet, den werde auch ich verleugnen.

Deshalb ist Christsein keine Nebensache, es ist evident wichtig für unser ganzes Menschsein. Durch sein radikales Handeln ist der Hl. Sebastian ein Vorbild dafür geworden, in einer säkularisierten Welt, in der der Glaube angegriffen wird, den christlichen Glauben zu bekennen. Glaube ist keine Privatsache, Glaube ist eine öffentliche Sache, das macht der Hl Sebastian deutlich.

Der christliche Glaube ist nicht von gestern, das Evangelium ist nicht überholt, das Wort Gottes ist lebendig zu allen Zeiten, das beweist der Hl. Sebastian, der Soldat war. Soldat sein, verteidigen, kämpfen, das ist aktueller als es vor 20 oder 30 Jahren war, der Krieg ist nicht weit weg von uns. Wollen wir beten und hoffen, dass unsere Kinder und Kindeskinder in Frieden aufwachsen dürfen. Auch dass der Hl. Sebastian verfolgt wurde, ist aktuell, denn die Christenverfolgung ist in vollem Gang auch in der heutigen Zeit werden Menschen nur deshalb umgebracht, weil sie Christen sind.

Alles was wir heute rund um den Hl. Sebastian feiern, ist aktuell. Das Leben des Hl. Sebastian dürfen wir zum Vorbild nehmen, ihn als Patron sehen, als jemanden, zu dem Jesus Christus sich bekannt hat und der bei Gott Fürsprecher für uns ist, wenn wir um Mut und Tapferkeit, Ausdauer und Kraft zum Bekenntnis bitten.

Mit Pfarrer Stadtmüller zelebrierten Diakon Florian Grimm und Diakon Friedhelm Bundschuh den Gottesdienst.

15 neue Mitglieder für die Sebastianus-Bruderschaft in BürgstadtEingerahmt von den Minstranten, Brudermeister Michael Schmitt und Diakon Friedhelm Bundschuh (links), der mit Pfr. Kölbel den Gottesdienst zelebrierte: (jeweils von links:) 1. Reihe: Johannes Bachmann, Ulrich Wimmer, Frnziska Stolz, Clara Weiß, Lena Hofmann, Ella Kling, Anna-Lena Bundschuh 2. Reihe: Samuel Mayer-Bothling, Lisa Fürst, Kaylee Mirtschov 3. Reihe: Silke Demel, Gabriele Wimmer, Emma-Marie Eck hinten: Michael Bundschuh, Christina Bundschuh.

10 Jugendliche und 5 Erwachsene wurden von Brudermeister Michael Schmitt und Präses Pfarrer Jan Kölbel im Gottesdienst am „Brudermontag“, den 22.01. neu aufgenommen. Am Ende des Gottesdienstes erhielten die neuen Mitglieder den Einzelsegen mit der Sebastianus-Reliquie. Pfarrer Kölbel stellte eine Heilige in den Mittelpunkt seiner Ansprache, deren Gedenktag auf diesen Tag fällt und die einen besonderen Bezug zum Hl. Sebastian hat: die Heilige Irene von Rom. In Bürgstadt ist die Hl. Irene in der alten Pfarrkirche am Sebastianusaltar dargestellt, was recht selten ist. Es ist nicht viel über sie bekannt und sie gerät oft in Vergessenheit. Sie war eine christliche Witwe und auch ihr Mann ist in der Christenverfolgung als Märtyrer gestorben. Nach der Legende hat sie den von den Pfeilen schwer verletzten Sebastian zu sich nach Hause gebracht und gesund gepflegt. Dabei hat sie sich selber auch in Gefahr gebracht. Wie es mit ihr weiterging ist nicht bekannt, jedenfalls erlitt sie kein Martyrium, sie wird verehrt als Frau, die unter großen Opfern und Gefahren einen anderen gepflegt hat und ihm Liebe erwiesen hat. Deshalb ist sie auch eine der zahlreichen Schutzpatrone der Krankenpfleger und Krankenpflegerinnen. Pfarrer Kölbel erinnerte in dem Zusammenhang an die Situation dieser Berufsgruppe, die sicher auch berechtigte Forderung nach gerechterer Bezahlung und besseren Arbeitszeiten stellen könnte. Nicht auszudenken, welche Folgen es hätte, wenn sie ebenso wie die Lokführer derzeit für 6 Tage streiken würde.

Ihre Arbeit ist unglaublich wichtig für die menschliche Gesellschaft, sie fordert unglaublich viel Kraft, viel Liebe und Hingabe und wird oft so wenig gesehen. Die Zeit braucht Menschen wie den Hl. Sebastian, die mutig zu ihrer Überzeugung stehen und sich nicht verbiegen lassen. Sie braucht aber auch Menschen wie Irene, die mutig da ihren Dienst leisten, wo sie gebraucht werden.

Wenn wir wie jedes Jahr den Hl Sebastian feiern wollen wir deshalb in diesem Jahr besonders an die Hl. Irene denken und an all das, wofür sie steht, für die selbstlose Liebe, für die Sorge für die Kranken und Schwachen. Auch die Bruderschaft hat sich ja mit dem Sozialfonds dieses Anliegen auf ihre Fahnen geschrieben.

Davon berichtete auch der Schatzmeister des Sozialfonds, Willibald Schmalbach in der Bruderversammlung im Pfarrsaal, die sich an den Gottesdienst anschloss. 

Nach einem kurzen Vortrag von Pfarrer Kölbel über die Ergebnisse der Kategorisierung der Gotteshäuser in unserer Pfarreiengemeinschaft und des pastoralen Raums war noch genügend Zeit für angeregte Unterhaltung bei Bruderbrezeln und dem einen oder anderen Glas Wein.

Einen besonderen Dank an dieser Stelle auch wieder an die Feuerwehr, die jedes Jahr die Statue des Hl. Sebastian beim Umgang in der Kirche trägt und an die zahlreichen Ministranten bei den Gottesdiensten.