Es sei gut, dass es während des Kirchenjahres einige tolle Feste gebe, die ihren Ursprung in der Auferstehung Jesu hätten. Dass das Hochfest Mariä Himmelfahrt seinen Ursprung in der Auferstehung Jesu hat, zeigte sich auch im Eingangslied. Darin heißt es: „Maria aufgenommen ist, Halleluja, zu ihrem Sohne Jesus Christ, Halleluja. Ihr Sohn der Tod und Grab besiegt, Halleluja, er lässt im Grab die Mutter nicht (…)“. Wir feierten heute den Heimgang der Gottesmutter in den Himmel. Auf dem Weg dorthin sei sie uns ein Vorbild, eine Hilfe und weise uns immer wieder auf den Herrn hin. Der heutige hohe Feiertag sei nicht in der Bibel beschrieben, aber begründet, so Pfarrer Wolf zu Beginn seiner Predigt. In der Lesung hörten wir nichts von der Aufnahme Mariens in den Himmel, dafür aber mehr von der Auferstehung Jesu. Christus sei als Erster in die Ewigkeit gegangen. Danach kämen alle, die ihm seit Taufe und Firmung angehörten. Die Auferstehung beginne nicht erst mit unserem Tod, sondern sie müsse unser ganzes Leben prägen. „Ein gutes Sterben dauert ein ganzes Leben“, sei ein Wahlspruch einer bekannten spanischen Dynastie – eine komische, aber wahre Aussage. Es sei ein großartiger Zug der Kirche, dass im heutigen Evangelium das Magnifikat, der Lobpreis der Gottesmutter auf den großen Gott verkündet werde. Mit dem Zusammentreffen von Maria und Elisabeth begegneten sich Himmel und Erde: Maria trage mit Jesus den Erlöser in ihrem Leib und Elisabeth trage Johannes den Täufer in sich. Diese Begegnung sei ein Zeichen dafür, dass die Welt gerettet werde. Wir könnten das Magnifikat als Preisung der Auferstehung im täglichen Leben verstehen. Der Herr richte uns auf, er sehe die Niedrigkeit jedes Einzelnen und zeige seine Barmherzigkeit in aller Macht, in dem er den Hochmut zu Fall bringe und den Geringen Kraft gebe. Gott schaue auf uns. Für uns gelte die Hoffnung, dass wir auferstünden – mit Leib und Seele. Der jüdische Hintergrund meine mit der Auferstehung des Leibes nicht unseren Körper, sondern unser ganzes Leben mit allem, was dazu gehöre: Das Gute, aber auch unser Versagen. Alles wolle Gott annehmen, nicht nur eine fromme Seele, sondern alles gehöre dem Herrn. Wir müssten keine Angst haben, dass wir Gott nicht genügten. Er nehme uns mit dem Filter seiner Barmherzigkeit an. Nach seiner Predigt segnete Pfarrer Wolf die Kräuterbüschel. Gott wirke segensreich durch seine Schöpfung, besonders durch die Heilkraft der Pflanzen. Deshalb sollten die Büschel uns ein Segen Gottes sein. Am Ende des Gottesdienstes bedankte sich der Pfarrer sehr herzlich bei den Kantorinnen Frau Knapp und Frau Platz für die musikalische Gestaltung und für den schönen Blumenschmuck bei Christa Winkler, die mit weiteren Frauen auch die Kräuterbüschel gebunden hatte.
Nina Reuling