Deshalb halte die Kirche der ganzen Welt diese Nacht heilig. Auch wir seien am Ende dieser Nacht der Einladung gefolgt, das Wort Gottes zu hören und die heiligen Geheimnisse zu feiern – in der Hoffnung, einst am Sieg Christi über den Tod teilnehmen zu dürfen, sagte Pfarrer Jan Kölbel zu Beginn der Feier der Osternacht am frühen Morgen des 20.04.25.
Er segnete das Osterfeuer und bereitete die Osterkerze, die er am Osterfeuer entzündete. Mit dem Ruf „lumen Christi“ und der Antwort der Gemeinde „deo gratias“ zog man mit der Osterkerze voran in die dunkle Pfarrkirche ein. Die Ministranten entzündeten die Kerzen der Gläubigen mit dem Licht der Osterkerze, bis der Kirchenraum vom Kerzenlicht erleuchtet war. Zum Ende der Lichtfeier verkündete Diakon Florian Grimm das Osterlob.
Pfarrer Kölbel eröffnete den Wortgottesdienst und erläuterte, dass in den Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament der Bund Gottes mit den Menschen aufscheine. Durch Gott, das ewige Licht, werde alles, was alt sei, neu und alles was tot sei, stehe auf zum Leben. Zum feierlichen Gloria erklangen Orgel und Glocken und verkündeten so den Triumph Jesu über den Tod.
Nach dem Evangelium über die Auferstehung ging Diakon Grimm in seiner Predigt auf die elementaren Zeichen, die uns in dieser Feier begleiteten, ein. Hierbei stellte er das Wasser in den Mittelpunkt. Dieses begegne uns gleich in der ersten Lesung. Durch den Geist Gottes werde das Wasser zum Element des Lebens. Ohne Wasser gebe es kein Leben. Wasser besitze allerdings auch eine zerstörerische Kraft, z.B. Hochwasser oder Tsunamis. Darüber hinaus habe Wasser eine weitere Eigenschaft: Es reinige.
Gleich werde Wasser geweiht, denn heute werde mit Frau Harinderjit Kaur eine Erwachsene getauft. Die Osternacht sei ein uralter Termin für die Spendung des Sakraments der Taufe. Bevor Frau Kaur die Taufe von Pfarrer Kölbel empfing, wurde die Allerheiligen-Litanei im Wechsel zwischen Schola und Gemeinde gesungen. Dann weihte der Pfarrer das Taufwasser. Schließlich fragte er Frau Kaur, ob sie dem Bösen widersage und bat sie, ihren Glauben zu bekennen. Hierzu lud er auch die Gemeinde ein, so dass alle ihren Taufglauben erneuern konnten. Er spendete die Taufe und entzündete die Taufkerze an der Osterkerze.
Da bei einer Erwachsenentaufe im Anschluss gleich die Firmung folgt, bat der Pfarrer darum, dass Gott Frau Kaur seinen Hl. Geist senden und sie im Glauben stärken möge. Er sprach ihr ein herzliches Willkommen in der Pfarrgemeinde aus und überreichte ihr ein kleines Kreuz sowie einen Brief und ein Geschenk des Bistums Würzburg. In die Fürbitten wurden ganz besonders Frau Kaur und alle in der Osternacht neu getauften eingeschlossen. Am Ende des Gottesdienstes segnete er die Osterspeisen und erzählte einen Osterwitz. Pfarrer Kölbel sprach allen, die an den Kar- und Ostertagen einen Dienst übernommen hatten, seinen Dank aus.
Nina Reuling / Bilder: Nina Reuling 3 / Thomas Bertlwieser 7